Hätten Sie gewusst was gemeint ist?

Solche und ähnliche Fälle von kulturell unterschiedlich geprägten Gesten, Worten, Ausdrücken und Handlungen und deren Bedeutung bzw. Interpretation führen häufig zu Missverständnissen. So kann es schon zu Beginn eines Gesprächs durch eine Kleinigkeit zu Irritationen kommen die nicht nur den Gesprächsverlauf beeinträchtigen sondern auch den Aufbau von Vertrauen oder dem Beziehungsaufbau schädigen kann. Um darauf folgende Reaktionen besser verstehen und solche Situationen entschärfen oder von vornherein vermeiden zu können, ist Wissen über und Verständnis für kulturell bedingte Unterschiede im zwischenmenschlichen Kontakt nötig.

Das DRK bietet im Rahmen des Projekts „Integration durch Integrierte“  eine kulturspezifische Trägerberatung an. Ausgebildete Ehrenamtliche aus relevanten Kulturkreisen können in Teamsitzungen, Dienstbesprechungen und anderen internen Veranstaltungen in Ihrer Institution über mögliche kultursensible Anliegen, Probleme und Erfahrungen informieren, aufklären und diskutieren. Die Ehrenamtlichen stehen auch gerne für gezielte Fragen oder spezielle Problembewältigungen zur Verfügung.

Hintergrund

Bereits Ende 2015 entwickelte sich ein Diskurs über den justiziellen Umgang mit straffällig gewordenen Flüchtlingen. Aufgrund der Alters- und Geschlechterstruktur der nach Deutschland geflüchteten Menschen, ihren spezifischen Bedürfnissen (Sprache, Kultur, Wertorientierung), der starken medialen Präsenz einiger spektakulärer Fälle von Kriminalität von Flüchtlingen und einer weit verbreiteten Unsicherheit der Bevölkerung Deutschlands hinsichtlich der „Flüchtlingskrise", wurde es notwendig, sich mit der Frage nach Konzepten für ambulante Sanktionsalternativen für junge straffällig gewordene Flüchtlinge auseinanderzusetzen. Seit April 2017 werden durch das Justizministerium Modellprojekte gefördert, welche eng mit der Justiz kooperieren.

Das Projekt „Integration durch Integrierte“ ist im DRK Kreisverband Kiel e.V. angesiedelt und bindet über den DRK Landesverband alle Kreisverbände Schleswig-Holsteins ein.

Ziel des Projektes ist der Aufbau eines Multiplikator*innen-Netzwerkes von gut integrierten Migrant*innen auf ehrenamtlicher Basis, die unter Anleitung und Betreuung des DRK befähigt werden, das hiesige Justizsystem zu unterstützen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen können Auflagen und Weisungen von Jugendgerichten sowie staatsanwaltschaftliche und polizeiliche Maßnahmen begleiten und bestehende Sanktionsmaßnahmen anderer Träger durch kulturelle Beratung unterstützen.

Bei Interesse, Fragen oder Anregungen melden Sie sich gerne:

Frau Anna-Lena Friedrichsen (DRK Kreisverband Kiel) - Tel.: 0152/24577546 - Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder Herr Paul Scherer (DRK Kreisverband Kiel) - Tel.: 0151/27189318 - Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Anti-Gewalt-Training „Dost"

Individuelle und interkulturell ausgerichtete Maßnahme, die aufsuchend in ganz Schleswig-Holstein junge straffällige Migranten mit ihren Taten und Haltungen konfrontieren und Lösungen für ein straffreies Leben erarbeiten. Diese Maßnahmen werden durchgeführt vom Kieler Antigewalt- und Sozialtraining „KAST".

Zielgruppe: Die Trainingsmaßnahme richtet sich vor allem an männliche und weibliche Jugendliche und junge Erwachsene, die sich nach ihrer Einreise in Deutschland bereits wegen Straftaten, insbesondere Gewaltdelikten, vor dem Jugendgericht verantworten müssen.

Zugang: Richterliche Weisung nach §10 JGG.

Dauer: Insgesamt 15 Termine à 2 Stunden.

Sprachen: Arabisch, Persisch, Kurdisch, Türkisch

Flyer: Download

Projektkoordination: Herr Udo Gerigk (KAST e.V.) - Tel.: 0170/5494484 - Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


Ehrenamtsprojekt „Integration durch Integrierte"

Ein Projekt zur Einbindung von gut integrierten Menschen mit Migrationshintergrund, die bereit sind, ehrenamtlich straffällig gewordene junge Migranten zu begleiten und unterstützend in unserem Sanktions- und Resozialisierungssystem mitzuwirken. Für diese Initiative ist das Deutsche Rote Kreuz verantwortlich.

Zielgruppe: Bereits sehr gut in die Gesellschaft integrierte Migrantinnen und Migranten aus relevanten Kulturkreisen die politisch aufgeklärt und interkulturell gut vernetzt sind. Neben ihrer Muttersprache sollen sie Deutsch in Wort und Schrift beherrschen.

Zugang: Die landesweite Akquise von Teilnehmerinnen und Teilnehmern erfolgt durchlaufend. Die Anmeldung erfolgt über die Projektkoordinatorin Frau Meerding.

Dauer: Die Ausbildung der Ehrenamtlichen erfolgt in drei Modulen. Jedes Modul umfasst zwei Tage mit 16 Unterrichtseinheiten.

Einsatz der Ehrenamtlichen: Die Teilnehmer_innen werden im Umgang mit straffällig gewordenen jungen Flüchtlingen geschult und sollen nach Abschluss der Ausbildung in der Lage sein, nach Bedarf eine Vielzahl von Hilfestellungen geben zu können, beispielsweise die Unterstützung bei Schriftverkehr und Ämtergängen (JobCenter, Agentur für Arbeit), die Begleitung zu Anlaufstellen (Schuldner- und Suchtberatung und andere relevante Institutionen der Straffälligenhilfe) sowie die Hinführung zu sinnvollen Freizeitgestaltungen oder die Auseinandersetzung mit den Ursachen und Folgen der Straftat. In dieses Projekt können Zuweisungen als jugendrichterliche Weisung nach § 10 JGG (hier „Betreuungsweisung") erfolgen. Darüber hinaus soll eine sprach- kultur- und religionskompetente Begleitung von Diversionsmaßnahmen, Maßnahmen nach dem JGG die von anderen Anbietern umgesetzt werden sowie potentiell auch in der Jugendbewährungs- und der Jugendgerichtshilfe erfolgen. Der Einsatz der Ehrenamtlichen wird über die Projektleitung Frau Meedring koordiniert.

Profil der Ehrenamtlichen (Stand 27.01.2020):

- Sprachen: Arabisch, Dari/Farsi, Kurdisch, Türkisch, Urdu, Tagalog, Armenisch, Russisch Italienisch, Englisch, Spanisch, Dänisch
- Einsatzgebiete: Download

Flyer: Download

Projektkoordination: Frau Anna-Lena Friedrichsen (DRK Kreisverband Kiel) - Tel.: 0152/24577546 - Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! und Herr Paul Scherer (DRK Kreisverband Kiel) - Tel.: 0151/27189318 - Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


Gewalt in Paarbeziehungen - Inklusive Beratung durch kulturelle Vielfalt

Das Projekt bietet Hilfe für Menschen, die Gewalt ausgeübt haben. Pro familia arbeitet seit Jahren mit erfahrenen Therapeuten und bietet spezielle Angebote für Gewalttäter an. Das Deutsche Rote Kreuz verfügt durch das Projekt "Integration durch Integrierte" bereits über kompetente und sehr gut integrierte ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Durch den Zusammenschluss beider Kompetenzen kann erstmals die kultursensible und muttersprachliche Beratung in Fällen häuslicher Gewalt mit Tätern aus anderen Kulturen umgesetzt werden.

   Zielgruppe: Menschen, die Gewalt ausgeübt haben.

   Zugang: Kontakt über pro familia Beratungsstellen:

  • Flensburg, Kreis Schleswig-Flensburg - Tel.: 0461/9092622
  • Kreis Rendsburg-Eckernförde, Kiel, Neumünster, Kreis Plön - Tel.: 0431/578896
  • Kreis Stormarn, Kreis Herzogtum Lauenburg - Tel.: 04102/32966
  • Lübeck, Kreis Ostholstein - Tel.: 0451/3991077

  Flyer: Download

  Projektkoordination: Kay Wegner - Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Koordinierungsstelle „Ambulante Sanktionsalternativen für junge Flüchtlinge"

Seit dem 01.10.2016 wurde beim Landesverband für Soziale Strafrechtspflege; Straffälligen- und Opferhilfe e.V. eine Koordinierungsstelle für„Ambulante Sanktionsalternativen für junge Flüchtlinge" eingerichtet. Die Aufgaben der Koordinierungsstelle orientieren sich an der Satzung des Landesverbandes. Im Fokus der Arbeit stehen die Beratung von Mitgliedsorganisationen des Landesverbandes und anderen freien Trägern in Schleswig-Holstein sowie deren Begleitung und Vernetzung ihrer und weiterer Angebote. Hinzu kommen die Evaluation der Maßnahmen und die Entwicklung davon abgeleiteter Qualitätsmerkmale für dieses Arbeitsfeld. Weitere Aufgaben der Koordinierungsstelle sind u.a. einen Prozess des Austausches zwischen Jugendhilfe und Justiz zu eröffnen und (interkulturelle) Fortbildungen zu ermöglichen.

Ansprechpartner: Herr Dirk Ehrensberger - Tel.: 0431/2005668 - Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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Hätten Sie gewusst was gemeint ist?

Solche und ähnliche Fälle von kulturell unterschiedlich geprägten Gesten, Worten, Ausdrücken und Handlungen und deren Bedeutung bzw. Interpretation führen häufig zu Missverständnissen. So kann es schon zu Beginn eines Gesprächs durch eine Kleinigkeit zu Irritationen kommen die nicht nur den Gesprächsverlauf beeinträchtigen sondern auch den Aufbau von Vertrauen oder dem Beziehungsaufbau schädigen kann. Um darauf folgende Reaktionen besser verstehen und solche Situationen entschärfen oder von vornherein vermeiden zu können, ist Wissen über und Verständnis für kulturell bedingte Unterschiede im zwischenmenschlichen Kontakt nötig.

Das DRK bietet im Rahmen des Projekts „Integration durch Integrierte“  eine kulturspezifische Trägerberatung an. Ausgebildete Ehrenamtliche aus relevanten Kulturkreisen können in Teamsitzungen, Dienstbesprechungen und anderen internen Veranstaltungen in Ihrer Institution über mögliche kultursensible Anliegen, Probleme und Erfahrungen informieren, aufklären und diskutieren. Die Ehrenamtlichen stehen auch gerne für gezielte Fragen oder spezielle Problembewältigungen zur Verfügung.

 

Hintergrund

Bereits Ende 2015 entwickelte sich ein Diskurs über den justiziellen Umgang mit straffällig gewordenen Flüchtlingen. Aufgrund der Alters- und Geschlechterstruktur der nach Deutschland geflüchteten Menschen, ihren spezifischen Bedürfnissen (Sprache, Kultur, Wertorientierung), der starken medialen Präsenz einiger spektakulärer Fälle von Kriminalität von Flüchtlingen und einer weit verbreiteten Unsicherheit der Bevölkerung Deutschlands hinsichtlich der „Flüchtlingskrise", wurde es notwendig, sich mit der Frage nach Konzepten für ambulante Sanktionsalternativen für junge straffällig gewordene Flüchtlinge auseinanderzusetzen. Seit April 2017 werden durch das Justizministerium Modellprojekte gefördert, welche eng mit der Justiz kooperieren.

Das Projekt „Integration durch Integrierte“ ist im DRK Kreisverband Kiel e.V. angesiedelt und bindet über den DRK Landesverband alle Kreisverbände Schleswig-Holsteins ein.

Ziel des Projektes ist der Aufbau eines Multiplikator*innen-Netzwerkes von gut integrierten Migrant*innen auf ehrenamtlicher Basis, die unter Anleitung und Betreuung des DRK befähigt werden, das hiesige Justizsystem zu unterstützen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen können Auflagen und Weisungen von Jugendgerichten sowie staatsanwaltschaftliche und polizeiliche Maßnahmen begleiten und bestehende Sanktionsmaßnahmen anderer Träger durch kulturelle Beratung unterstützen.

Bei Interesse, Fragen oder Anregungen melden Sie sich gerne:

Frau Anna-Lena Friedrichsen oder Paul Scherer (DRK Kreisverband Kiel) - Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Ambulante Sanktionsalternativen für junge straffällige Flüchtlinge

Bereits Ende 2015 entwickelte sich ein Diskurs über den justiziellen Umgang mit straffällig gewordenen Flüchtlingen. Aufgrund der Alters- und Geschlechterstruktur der nach Deutschland geflüchteten Menschen, ihren spezifischen Bedürfnissen (Sprache, Kultur, Wertorientierung), der starken medialen Präsenz einiger spektakulärer Fälle von Kriminalität von Flüchtlingen und einer weit verbreiteten Unsicherheit der Bevölkerung Deutschlands hinsichtlich der „Flüchtlingskrise", wurde es notwendig, sich mit der Frage nach Konzepten für ambulante Sanktionsalternativen für junge straffällig gewordene Flüchtlinge auseinanderzusetzen. Die Mitgliedsorganisationen des Landesverbandes und weitere freie Träger waren dazu aufgefordert, Ideen und Konzepte für ambulante Sanktionsalternativen für junge straffällige Flüchtlinge zu entwickeln.

 

Anstoß für alternative Sanktionsmaßnahmen für straffällige junge Flüchtlinge - Justizministerin Spoorendonk übergibt Förderbescheide (10.04.2017)

BAD MALENTE. Justizministerin Anke Spoorendonk hat heute (10. April) im Uwe Seeler Fußball Park in Bad Malente den Startschuss für drei kriminal- und gesell-schaftspolitisch völlig neue und bedeutsame Resozialisierungsprojekte gegeben. Es handelt sich um erzieherisch-pädagogisch wirkende Maßnahmen, die aufkeimendes kriminelles Verhalten bei jungen Flüchtlingen nachhaltig verhindern und zu besserer gesellschaftlicher Integration beitragen sollen. Die Landesregierung hatte 2016 zunächst 155.000 EUR pro Jahr zur Verfügung gestellt, um Haft vermeidende, ambulante Maßnahmen zu entwickeln und durchzuführen, die auf straffällig gewordene junge Zuwanderer ausgerichtet sind. Schleswig-Holstein betritt mit seiner Initiative kriminalpolitisch-präventives Neuland. „Erziehung und Haftvermeidung sind Haftstrafen vorzuziehen, wenn es denn die begangene Straftat zulässt. Alle Rückfalluntersuchungen und die kriminologische Forschung zeigen uns, dass eine gelingende Resozialisierung und damit auch der beste Opferschutz vorrangig durch behandlungsorientierte ambulante Sanktionen zu erreichen ist", erklärte Justizministerin Spoorendonk.

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